Rezensionen

"... Poesie der Ausgestoßenen auf der Grenze zwischen Zivilisation und Wildnis … aus Feinarbeit an Sprachmelodie und Ausdruck … Marcus M. Mies als einziger Akteur auf der Bühne geht mit großer Selbstbeherrschung und Konzentration vor und vermittelt so überzeugend die existenzielle Fremdheit seiner Figur … ein realistisches Bild vom selbstgesprächeführenden Stadtstreicher … fesselnd und absolut empfehlenswert."

Christian Bos, Kölner Stadt-Anzeiger, 02.12.08

 

"... Die ungeheuer dichte Inszenierung von Karsten Schönwald überzeugt in jedem Moment, macht die verschiedenen Ebenen des Stückes deutlich ... Der Regisseur hat seinem Schauspieler, Marcus M. Mies, viel Raum gelassen, seine großartige differenzierte Interpretation zu erarbeiten ... lässt bereits jetzt an die großen Monologe von Klaus Kinski denken. Mies zieht den Zuschauer so in seinen Bann, dass der keine Chance hat, das Bühnengeschehen auch nur einen Augenblick außer Acht zu lassen. Neben den ernsten, konzentrierten Teilen gibt es durchaus poetische und tragikomische Momente auf dem schmalen Grat zwischen Drama und Groteske. 70 intensive Minuten lang ..."

Marion Schneider, koeln-magazin.info, 02.12.08

 

"... Verzweiflung am Rande der Gesellschaft ... eindringliches Solostück über Obdachlosigkeit ... erschütternde Milieustudie ... Schauspieler Marcus M. Mies stellt den Obdachlosen - unter der Regie von Karsten Schönwald vom theater24 - so authentisch dar, dass es den Zuschauern den Atem verschlägt. >Er zeigt es genau so erbarmungslos, wie es ist<, kommentiert eine Zuschauerin das Stück. Dieser Abend wird nicht nur ihr noch lange im Gedächtnis haften."

Anja Elsen, Kölner Stadt-Anzeiger, 04.12.08

 

"... Wie aus einem Block, der nur gegen Ende des Monologs einen glühenden Nachdruck erhält, präsentiert sich der Text von Koltès. Ein Zugriff, der den mythischen Aspekt der Sprache des Franzosen betont. Alles, was gesagt wird, löst sich von dem, der es ausspricht ..."

Thomas Linden, Kölnische Rundschau, 11.12.08

 

"... Karsten Schönwald verzichtete in seiner Inszenierung auf vordergründige Spielelemente und setzte ganz auf den Spannungsbogen zwischen realistischer Zustandsbeschreibung und assoziativer Überhöhung. So entstand eine fugenhafte Form von suggestiven Steigerungen der zwanghaft ausgestossenen Klagen und Anklagen des Protagonisten. Der Abend zieht auf diese Weise den Zuschauer beschwörend und immer unausweichlicher in seinen Bann ..."

Vera Forester, theaterkompass.de, 16.12.08

 

"... In Jogginghose, Kapuzenshirt, einem billigen Blouson und mit einer blutverschmierten Nase von dem letzten Handgemenge oder dem letzten alkoholbedingten Unfall steht er da, der Schauspieler Markus M. Mies (...) zur klagenden Musik von Klaus dem Geiger legt er mit jeder Geste und jedem treffenden Wort, mal laut-aggressiv, mal leise-verzweifelt, mal verwundert das menschenunwürdige Schicksal mancher Mitbürger frei, das wir gerne geflissentlich übersehen, weil es so dicht und bedrohlich neben uns hockt. Eine gelungene Inszenierung des sensiblen, mitfühlenden Stückes."

Susanne Esch, Kölner Illustrierte, Feb.´09

 

"... Schwieriges Stück gut gespielt ... eine Darbietung der etwas anderen Art ...  Der Auftritt des Obdachlosen, gespielt von Marcus  Mies ist abwechslungsreich ... immer wieder greift er auf eigentlich schon abgeschlossene Themen zurück und setzt Erinnerungsfetzen zu einem neuen Bild zusammen ... die Leistung des Schauspielers war sehr beeindruckend und authentisch ..."

Sebastian Kollmann, Kölnische Rundschau (Rhein-Berg), 31.10.09