Mercier & Camier
Dramatischer Versuch einer szenischen Lesung des gleichnamigen Romans von Samuel Beckett
Becketts erster Versuch in französischer Sprache >Mercier & Camier< entstand bereits 1946, wurde aber erste 1970 veröffentlicht. Viele Themen, die Beckett im Roman im Rohzustand belässt, tauchen in seinen Theaterstücken in vertiefter, detaillierter und erweiterter Form wieder auf. Man möchte fast meinen, mit >Mercier & Camier< den Lehmbrocken in den Händen zu halten, aus dem der Autor seine Figuren modellierte.
Krise als Ursprung - für >Mercier & Camier< Ausgangspunkt ihrer Reise.
Diese Reise führt sie aber nicht in ferne Gegenden, sondern in die Kneipe nebenan. Trotzdem bewirkt allein ihr Entschluß, auszubrechen, eine fatale Veränderung der Sicht der Dinge, so dass die beiden Spaßvögel sich vor ihrer eigenen Courage beginnen zu fürchten und beschließen, zu flüchten. Denn die Befürchtung, alte Gepflogenheiten aufgeben und sich Ungewohntem stellen zu müssen, wirft sie fortwährend zurück: ihre Krise!
Hin- und Hergerissen zwischen panischer Angst und vernichtender Aggressivität treffen sie auf einen Ordnungshüter ... in ihren Köpfen hagelt es unersättliche Schläge ... Die Ausweglosigkeit des Daseins von Mercier & Camier mündet in einem Meer ungeahnter Möglichkeiten. Momente, in denen sich widerstrebende Tendenzen vereinigen, ohne sich auszulöschen, sind für uns von Interesse.
Besetzung / Team
grüne Hose | Martin Engler |
gelbe Hose | Benedikt von Randow |
blaue Hose | Carsten Röhnert |
Regie | Karsten Schönwald |
Bühne, Kostüm | WTH Regensburger |
Dramaturgie | Karsten Schönwald, Martin Engler |
Regieassistenz | Jürgen Weig |
Premiere: 21. März 1992
Volksbühne Fürth
Dauer: 90 Minuten
Eine Produktion von Teather erlangen